"Fire Dragon" in Marburg

Vom 16. bis zum 28. Juni stand ein blauer mit einem Feuer speienden Drachen bemalter Container auf dem Gelände der Hauptfeuerwache Marburg. Diesen betraten Feuerwehrleute paarweise voller Elan um ihn nach etwa 20 Minuten wieder erschöpft, vielleicht auch etwas nass, zu verlassen. Während des Aufenthalts darin stieg manchmal etwas Rauch aus dem Container auf und wenn man näher hinschaute war auch Feuer in der Anlage zu erkennen. Aber was genau passierte darin, das so kräftezehrend war? Und warum betreten Feuerwehrleute diese Black Box freiwillig?

FireDragon im Hof der Hauptfeuerwache

Es handelte sich dabei um die Brandsimulationsanlage „Fire Dragon“ der Firma Dräger, die den Atemschutzgeräteträgern des Landkreises Marburg-Biedenkopf alle zwei Jahre zum Üben bereitgestellt wird. Dies ist ein Container, in dem eine brennende Wohnung nachgestellt ist, damit Feuerwehrleute den Ernstfall mit echtem Feuer und unter realistischen Temperaturen üben können. Die Flammen werden mit Gas betrieben und können von einem Kontrollstand innerhalb der Anlage gesteuert werden.Aus diesem heraus wird auch das Verhalten der übenden Einsatzkräfte durch Ausbilder des Landkreis Marburg-Biedenkopf und des Fachdienst Brandschutz der Stadt Marburg begutachtet um nach dem Durchgang durch den Container eine Bewertung vorzunehmen.

Trupp vor Feuer in der Brandsimulationsanlage

 

Die angenommene Lage der Übung ist ein Feuer in einer Wohnung, die durch eine Tür oben auf dem Container und eine dahinter liegende Treppe betreten werden kann. Ein Trupp (2-3 Feuerwehrleute) betritt diese Wohnung ausgerüstet mit der üblichen persönlichen Schutzausrüstung, Atemschutzgerät und einer Schlauchleitung mit Strahlrohr und dem Auftrag, den Brand zu bekämpfen. Der Trupp tastet sich bei schlechter Sicht durch die enge Wohnung bis zum realen Brandherd vor und bekämpft diesen mit der passenden Löschtechnik. Soweit der Plan, allerdings hält die Simulationsanlage - wie das echte Feuerwehrleben - unvorhergesehene Ereignisse bereit, auf die es sinnvoll zu reagieren gilt. Im Zusammenspiel mit der Hitze im Container ist dies eine schweißtreibende Aktion für die Feuerwehrangehörigen, aber auch eine effektive Vorbereitung auf das nächste echte Feuer, das niemand von einem Kontrollstand aus per Knopfdruck löschen kann.

Trupp in der Brandsimulationsanlage auf einem Kontrollbildschirm

  

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