Am vergangenen Montag führte der 1. Zug der Freiwilligen Feuerwehr Marburg Mitte seine jährliche Zugübung durch. Das angenommene Einsatzszenario war in und an der Baustelle der Stadthalle in Marburg. Nach einer Gasexplosion kam es im Bühnenhaus zu einem Folgebrand, bei dem 4 Bauarbeiter verletzt und vermisst wurden. Außerdem zerstörte die Explosion den Starkstromverteilungskasten im Außenbereich der Baustelle. Durch einen Spannungsüberschlag, auf den daneben stehenden Baukran, erlitt der Kranfahrer in seiner Fahrerkabiene, in 53 Meter Höhe, schwerste innere Verletzungen.
Der Einsatzleiter bildete 2 Einsatzabschnitte und teilte die Einsatzstelle in den Abschnitt "Brandbekämpfung/Personensuche" und "Höhenrettung". Der 1. Zug begann mit einer Brandbekämpfung über 2 unterschiedliche Angriffspunkte und setzte im Laufe der Übung zahlreiche Atemschutzgeräteträger ein um das Gebäude strukturiert absuchen zu können. Alle Personen wurden schnell gefunden, versorgt, gerettet und dem "Rettungsdienst übergeben".
Der Einsatzabschnitt "Höhenrettung" wurde durch die SRHT-Einheit des Landkreises abgearbeitet, welche für die Übung eingeladen wurde. Der Kranfahrer wurde durch einen Sicherheitstrupp schnellstmöglich aus seiner Kabiene befreit und auf eine, unter der Kabiene befindliche, Montageplattform gelegt und dort erstversorgt. 2 weitere Trupps stiegen ebenfalls auf und bereiteten eine Tragenrettung vor. Nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen waren, wurde der Kranfahrer, in Begleitung eines Höhenretters, mit der Schleifkorbtrage nach unten gerettet und auch dort dem "Rettungsdienst übergeben".
Für die Durchführung dieser Übung bedanken wir uns recht herzlich bei dem Bauleiter, der uns das alles ermöglicht hat, bei den Mitarbeitern der Firmen, die tatkräftig die Baustelle "hergerichtet" haben, dem Kranfahrer der die ganze Zeit seinen Kran "bewacht" hat, Nicole vom Marburger Schauspiel für ihre Unterstützung, der Feuerwehr Bauerbach, die uns die Opfer und die tollen Fotos zur Verfügung gestellt haben und der Werkfeuerwehr Behring für den zusätzlichen Nebel.