Am 13.12.2021 hielt ein Brand die Freiwillige Feuerwehr Marburg-Mitte in Atem. Die Löscharbeiten zogen sich über mehrere Stunden hin. Eine Brandwache wurde vom 2.Zug organisiert und war am frühen Morgen weitere 1,5 Stunden mit dem Ablöschen von Glutnestern beschäftigt.
Holzschuppenbrand an Wohnhaus in Zwischenhausen
Am Montagabend gegen 21:20 Uhr wurde der 2. Zug der Freiwilligen Feuerwehr Marburg-Mitte zu einem gemeldeten Zimmerbrand in die Straße Zwischenhausen alarmiert. Anwohner hatten Feuerschein im Bereich eines Wohnhauses gemeldet, wobei zunächst nicht klar war, ob das Innere des Gebäudes betroffen ist. Der Angriffstrupp des ersteintreffenden Löschfahrzeugs rüstete sich sofort mit Atemschutzgeräten aus und ging mit dem Gruppenführer zur Erkundung vor.
Schnell wurde ein starker Feuerschein im Bereich hinter dem Gebäude festgestellt. Ein größerer Holz- und Lagerschuppen stand in Vollbrand und die Flammen drohten auf die Fassade beziehungsweise auf das Innere des angrenzenden Gebäudes überzugreifen. Um eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern leitete der Angriffstrupp mittels Strahlrohr eine erste Brandbekämpfung ein und schlug so die Flammen am Holzschuppen erfolgreich nieder.
Nach Informationen der Nachbarn befanden sich beim Eintreffen der Feuerwehr keine Personen mehr im Gebäude, dennoch wurde zeitgleich ein weiterer Trupp zur Kontrolle des Gebäudes vorgeschickt.
Da nicht klar war, ob das Feuer bereits auf den Dachstuhl übergegriffen hatte, wurde die Drehleiter auf der Vorderseite vom Brandobjekt in Stellung gebracht. Parallel wurde vom Angriffstrupp des Tanklöschfahrzeugs ein zweites Rohr vorgenommen und die Brandbekämpfung intensiviert. Weil die Kräfte des 2. Zuges mittlerweile komplett im Einsatz gebunden waren, wurden im Verlauf des Einsatzes die beiden Löschfahrzeuge des 1. Zuges, sowie der Gerätewagen Nachschub zur Einsatzstelle beordert. Mit Einreißhaken und weiterem Brechwerkzeug wurde versucht, an die Glutnester und Brandherde im Bereich des Holzschuppens zu kommen und diese abzulöschen.
Bei der Kontrolle des angrenzenden Fachwerkhauses wurde in der Zwischenzeit festgestellt, dass sich das Feuer dort durch die enge Bebauung ebenfalls in die Fassade ausgebreitet hatte. Mittels Brechwerkzeug wurden Teile der Fassade demontiert und abgelöscht. Dabei kam auch ein sogenannter „Fog-Nail“ zum Einsatz. Dieser erlaubt das Einbringen von Löschwasser in tiefergelegene Schichten der Fassade ohne diese komplett demontieren zu müssen.
Gegen 00:30 Uhr konnten auch an dieser Stelle die Löscharbeiten beendet werden. Während der Aufräumarbeiten wurde mit einer Wärmebildkamera immer wieder kontrolliert, ob sich nicht doch Glutnester erneut entzünden. Um 01:15 Uhr konnte die Einsatzstelle verlassen und die Hauptfeuerwache zum Aufrüsten angesteuert werden.
Aufgrund der weiterhin bestehenden Gefahr, dass sich unentdeckte Glutnester entzünden, wurde in der Folge durch den 2. Zug eine Brandwache im Gerätehaus eingerichtet. Zunächst sollte alle 30 Minuten eine Kontrolle mittels Wärmebildkamera erfolgen. Bereits bei der ersten Kontrolle fielen neue Gutnester im Bereich des Holzschuppens auf, die freigelegt und abgelöscht werden mussten. Nach einer letzten Kontrolle um 08:00 Uhr wurde die Einsatzstelle den Besitzern übergeben und die Kontrollen konnten eingestellt werden.