Wohnungsbrand - Menschenleben in Gefahr
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eingesetzte Kräfte |
Einsatzbericht
Am Morgen des 6. Mai wurde der 2. Zug der Feuerwehr Marburg- Mitte zu einem Wohnungsbrand in die Oberstadt alarmiert. Dabei wurde von der Leitstelle mitgeteilt, dass davon auszugehen sei, dass sich noch Menschen im Gebäude und somit in akuter Gefahr befinden.
Das erste Fahrzeug vor Ort konnte den Wohnungsbrand bestätigen. Im zweiten Obergeschoss brannte eine Wohnung in voller Ausdehnung. Durch die vorherrschende Hitze waren bereits die Fensterscheiben der Wohnung geplatzt, so dass die Flammen aus den Fensternischen schlugen. Nach einer ersten Erkundung wurde festgestellt, dass entgegen der ersten Meldung niemand mehr in dem Brandobjekt war. Alle Betroffenen hatten sich selbstständig aus dem Gebäude begeben können, der Bewohner der Brandwohnung war nicht zuhause, so dass sich die Feuerwehr im weiteren Verlauf auf die Brandbekämpfung konzentriert werden konnte.
Aufgrund der Lage alarmierte der erste Fahrzeugführer vor Ort den 1. Zug der Freiwilligen Feuerwehr Marburg-Mitte nach, um genügend Personal und Gerät für die Bewältigung der Lage zur Verfügung zu haben. Parallel wurde ein Angriffstrupp durch das Treppenhaus zur Brandwohnung vorgeschickt, um die Löscharbeiten einzuleiten. Gelichzeitig wurde die Drehleiter in Stellung gebracht, um auch von außen eine Brandbekämpfung durchführen zu können.
Durch die enorme Hitze gestalteten sich die Löscharbeiten sehr schwierig, nur langsam kam der Angriffstrupp in der Wohnung voran. Hinzu kam, dass viel Brandlast in der Wohnung war, welche dem Feuer ausreichend "Nahrung" geben konnte, welche den fulminanten Verlauf des Feuers begünstigte. Mit einem C-Rohr und dem Wenderohr der Drehleiter konnte das Feuer eingedämmt und eine weitere Ausbreitung verhindert werden. Vor allem durch die enge Bebauung in der Oberstadt ist das Risiko einer schnellen Ausbreitung, auch auf Nachbargebäude, enorm hoch.
Die Bewohner des Hauses wurden in der Zwischenzeit durch den Rettungsdienst untersucht, konnten aber die Rettungswagen nach kurzer Zeit wieder verlassen, eine Transportindikation bestand bei keinem der untersuchten Patienten.
Nachdem das Feuer zum größten Teil gelöscht war, wurde mit den Nachlöscharbeiten begonnen. Mit Hilfe einer Wärmebildkamera wurde die gänzlich ausgebrannte Wohnung auf Glutnester untersucht, welche noch an vielen Stellen zu finden waren. Immer wieder loderten einzelne Flammen auf. Durch die große Menge an Brandschutt war die Arbeit unter Atemschutz für die eingesetzten Kräfte körperlich sehr anstrengend. Mit Hilfe von Schuttmulden wurde ein großer Teil des Brandschuttes aus der Wohnung verbracht und im Freien abgelöscht. Da dies nur unter Atemschutz möglich war, wurden nach und nach die Feuerwehren aus Ockershausen, Bauerbach, der Marbach und Cappel nachalarmiert, um ausreichend Atemschutzträger vor Ort zu haben. Insgesamt zog sich der Einsatz durch die oben beschriebene Problematik über mehr als sieben Stunden hin.
Aufgrund des Löschwassers und des Brandrauches sind die Wohnungen des Gebäudes derzeit nicht mehr bewohnbar, die Anwohner konnten bei Bekannten untergebracht werden. Wie es zu dem Feuer kommen konnte, wird nun durch die Kriminalpolizei Marburg untersucht.
sonstige Informationen
Einsatzbilder
Quelle oder weiterführende Informationen
Bericht Oberhessische Presse Bericht Mittelhessen.de Videodokumentation OP |