Aus einer Wohnung schlagen Flammen, die Flure sind dicht verqualmt. Man sieht Feuerwehrleute mit einer Menge Ausrüstung in die Wohnung gehen, um das Feuer zu löschen. Unter anderem haben sie große „Sauerstoffflaschen“ auf dem Rücken und eine Maske vor dem Gesicht, die mit dieser Flasche verbunden ist. Diese Kombination wird in der Feuerwehr als „Umluftunabhängiger Atemschutz“ bezeichnet.
Getragen wird diese Ausrüstung von speziell ausgebildeten Atemschutzgeräteträgern.
Um Atemschutzgeräteträger zu werden, muss der Feuerwehrangehörige mindestens 18 Jahre alt sein, den Feuerwehr Grundlehrgang absolviert haben und von einem Arbeitsmediziner für „Tauglich“ befunden werden. Getestet werden bei diesem unter anderem die körperliche Fitness auf einem Belastungs-EKG und die Lungenfunktion. Sind diese Voraussetzungen erfüllt und der Arzt gibt grünes Licht, kann der sechstägige Atemschutzlehrgang besucht werden.
Eingesetzt werden Atemschutzgeräte immer dann, wenn sich in der Umgebungsluft Atemgifte befinden, die den menschlichen Organismus schädigen. Dies ist z.B. bei Bränden der Fall, oder dann, wenn Chemikalien oder Gase austreten. Des Weiteren wird der Atemschutz getragen, wenn die Sauerstoffkonzentration in der Umgebungsluft unter 17 % liegt.
Doch auch bei den Geräten gibt es Unterschiede. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen umluftabhängigen Atemschutzgeräten (Filtergeräte) und umluftunabhängigen Atemschutzgeräten (Isoliergeräte). Dabei kommt am häufigsten der Pressluftatmer aus der Gruppe der Isoliergeräte bei der Feuerwehr zum Einsatz. Der Pressluftatmer besteht aus einer Trägerplatte auf der eine Atemluftflasche montiert ist. Diese enthält 1800 Liter Atemluft. Kein reiner Sauerstoff! Von der Flasche gehen zwei Leitungen ab. Eine verbindet die Flasche mit der Atemschutzmaske und die andere führt zu einem Manometer, anhand dessen der Atemschutzgeräteträger ablesen kann, wie viel Atemluft er noch in seiner Flasche hat.
Die Einsatzdauer unterscheidet sich stark und hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Bei hoher Belastung, wie sie beispielsweise bei der Rettung einer leblosen Person aus einem Brandobjekt entsteht, kann die Atemluft nach 20 Minuten Einsatzzeit erschöpft sein. Andere Aufgaben, wie das bedienen eines Wenderohres im Korb einer Drehleiter, erfordern kaum körperliche Betätigung, hier kann die Luft doppelt so lange ausreichen. Im Allgemeinen wird mit einer Einsatzdauer von 30 Minuten kalkuliert.
Neben dem Pressluftatmer setzt die Feuerwehr auch Atemschutzfilter ein. Dieser wird vorne auf die Atemschutzmaske geschraubt. Er filtert dann die Schadstoffe aus der Umgebungsluft. Dabei setzt die Feuerwehr Kombinationsfilter ein, denn diese können sowohl Partikel, als auch Gase aus der Luft filtern. Die Atemschutzfilter kommen dann zum Einsatz, wenn der Sauerstoffgehalt in der Luft mehr als 17 % beträgt und die Schadstoffe in der Luft bekannt sind, denn die Filter können nur bestimmte Schadstoffe filtern. Ist man sich nicht sicher, wird immer die Ausrüstung in genutzt, die den maximalen Schutz für den Feuerwehrangehörigen garantiert.