Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren in Deutschland und damit auch in Marburg begeben sich regelmäßig in gefährliche Situationen, um Schaden von Menschen, Tieren und Sachwerten abzuwenden. Um sich vor den Gefahren an einer Einsatzstelle zu schützen, bekommt jeder Feuerwehrmann seine Persönliche Schutzausrüstung (PSA) zur Verfügung gestellt, welche in der Feuerwache auf den Einsatz wartet.
Der Umfang und die Anforderungen der Persönlichen Schutzkleidung werden in Hessen in einer speziellen Verordnung festgelegt. Jedem Mitglied der Einsatzabteilung stehen eine Feuerwehrjacke, eine Feuerwehrhose, ein Feuerwehrhelm, sowie geeignete Handschuhe und Stiefel zu, die von Stadt oder Gemeinde finanziert werden.
Der Schutzanzug besteht aus Feuerwehrjacke – und hose. Er ist aus einem feuerhemmenden Material hergestellt. Das bekannteste und am meisten verbreitete Material ist Nomex, weshalb in Feuerwehrkreisen auch häufig von „Nomex- Kleidung“ gesprochen wird. Sie schützt in erster Linie vor Hitzestrahlung und dient als Flammenschutz, weshalb die Feuerwehrangehörigen mit ihr in den Innenangriff gehen können. Kurzzeitig übersteht die Kombination Temperaturen von 1000°C, die bspw. bei einer Rauchgasdurchzündung entstehen können. Eine Jacke kostet etwa 400,00€, eine Hose rund 300,00€.
Zum Schutz des Kopfes vor herunterfallenden Gegenständen und auch der Einwirkung von Hitze muss jeder Feuerwehrmann einen Helm tragen, an dem ein Nackenschutz befestigt ist. An der Art des Helmes können speziell in Marburg Atemschutzgeräteträger erkannt werden, da diese ein anderes Modell tragen, welches etwas runder ist und insgesamt mehr Kopfoberfläche bedeckt. Daran ist im Nackenbereich ein sogenanntes „Hollandtuch“ angebracht, welches um die Atemschutzmaske und das Gesicht gezogen wird, wodurch dieses vor Hitze geschützt wird. Ein Visier wiederrum schützt das Gesicht, zum Beispiel bei Arbeiten mit Glas, vor herumfliegenden Splittern. Die Kosten für einen Helm belaufen sich, je nach Modell, auf bis zu 300,00€.
Bei den Handschuhen werden an jeden Angehörigen der Einsatzabteilungen zwei Modelle ausgegeben. Zum einen Arbeitshandschuhe, die bei allen alltäglichen Tätigkeiten getragen werden und vor allem vor mechanischen Einwirkungen auf Hände und Finger schützen. Sie eigenen sich allerdings nicht für den Einsatz bei der Brandbekämpfung. Hierfür hat jeder Feuerwehrangehörige ein weiteres Paar spezielle Handschuhe aus feuerhemmendem Material, welches Hitze abwehrt und so bspw. im Innenangriff getragen werden kann. Beide Handschuhpaare kosten zusammen um die 120,00€.
Übrig bleiben noch die Stiefel, welche ebenfalls hohen Anforderungen gerecht werden müssen. Sie besitzen ein besonders starkes Profil, außerdem müssen sie Stahlkappen haben, eine gewisse Öl- und Säurebeständigkeit aufweisen und die Sohle muss durchtritt- sowie rutschsicher sein. Hinzu kommt, dass sie einen gewissen Widerstand gegen Strom bieten müssen. Ein Paar dieser Stiefel kostet etwa 200,00€.
Rechnet man nun alle Beträge zusammen, kommt man auf eine stattliche Summe die aufgebracht werden muss, um diese Ausrüstung zu finanzieren. Aber nur, wenn die Kleidung auch die oben genannten Anforderungen erfüllt, kann ein sich ein Feuerwehrangehöriger mit weitestgehend minimiertem Verletzungsrisiko in die Grenzsituationen begeben, die die Tätigkeit bei der Feuerwehr manchmal mit sich bringen.