Insbesondere bei größeren Bränden wird eine enorme Menge an Löschwasser benötigt. Dabei greift die Feuerwehr auf die unterschiedlichsten „Quellen“ zurück. Alle Löschfahrzeuge der Freiwilligen Marburg-Mitte verfügen über einen eingebauten Wassertank. Diese unterscheiden sich allerdings enorm in ihre Größe. Die Größe der Wassertanks reicht von 500 Litern beim Kleinlöschfahrzeug bis 5000 Litern im Tank des Großtanklöschfahrzeuges, dem TLF 24/50.
Ist die Quelle des eingebauten Wassertanks erschöpft oder reicht diese nicht aus, greifen die Einsatzkräfte auf weitere Versorgungsmöglichkeiten zurück. Der überwiegende Teil der Wasserversorgung wird aus dem Trinkwassernetz sichergestellt. Zu erkennen sind diese Wasserentnahmestellen an den weißen Hydrantenschildern mit roter Umrandung bzw. an den in den Asphalt eingelassenen Metalldeckel in ovaler Form. Sollte die Feuerwehr diesen Hydranten nicht finden, so können sie auf Hydrantenpläne zurückgreifen, die ihnen anzeigen, wo sich diese Wasserentnahmestellen befinden. Mit dem sogenannten Standrohr, das auf eine bestimmte Befestigung unter dem Deckel geschraubt wird, ist dann die Entnahme von Wasser aus dem Trinkwassernetz möglich. Meistens sind an Objekten mit größerem Gefahrenpotenzial (Krankenhäuser, Altenheime, usw.) diese Standrohre schon fest verbaut, sodass die Wasserentnahme zügiger erfolgen kann. Man spricht in diesem Fall von Überflurhydranten.
Da allerdings auch das Trinkwassernetz nur ein bestimmtes Fördervolumen ausweist und aufgrund von Höhenunterschieden gerade im Oberstadtbereich nicht der nötige Wasserdruck vorhanden ist, kann die Feuerwehr auf in den Boden eingelassene Löschwasserzisternen zurückgreifen. Solche Zisternen befinden sich beispielsweise unter dem Schloss und eine weitere bei der sogenannten „Wasserscheide“, also dem Ort, an dem Wettergasse und Neustadt aufeinandertreffen. Bei Löschwasserzisternen handelt es sich um „überdimensionierte Wasserspeicher“, die bei Bedarf angezapft werden können.
Sollte auch diese Quelle erschöpft sein, besteht die Möglichkeit der Wasserentnahme aus offenem Gewässer. Dabei wird beispielsweise aus Flüssen, Seen, Teichen, usw. mittels Unterdruck das Wasser in die Pumpe des Feuerwehrautos angesaugt, sodass der Feuerwehr immer die Möglichkeiten gegeben ist, genug Wasser an die Einsatzstelle zu fördern.