Wenn man einem Kind sagt, dass es etwas zum Thema Feuerwehr malen soll, zeichnen sie meistens eine Drehleiter. Doch dieses Fahrzeug ist viel mehr als nur ein Symbol für die Feuerwehr. Drehleitern sind hoch komplexe Fahrzeuge in denen viel Technik steckt, um die umfangreichen Anforderungen bei der Menschenrettung und Brandbekämpfung zu erfüllen. Die komplexe und sensible Technik ist es auch, was Drehleitern zu den teuersten Fahrzeugen bei der Feuerwehr macht. Deshalb haben die wenigsten Feuerwehren ein solches Fahrzeug. Allerdings ist die Universitätsstadt Marburg aufgrund des Gefahren- und Risikopotentials und der Vielzahl an hohen Gebäuden dazu verpflichtet, ein solches Hubrettungsgerät vorzuhalten.
Um eine Drehleiter im Einsatzfall fahren und bedienen zu können, müssen die Einsatzkräfte neben einem LKW-Führerschein auch einen speziellen Lehrgang an der Hessischen Landesfeuerwehrschule in Kassel absolvieren. Doch neben diesen speziellen Anforderungen müssen die Maschinisten sich auch regelmäßig mit der Technik und der Beladung auseinandersetzen. So werden beispielsweise Stellproben an den unterschiedlichsten Orten in Marburg durchgeführt, damit im Einsatzfall alle Handgriffe sitzen und keine Zeit verloren geht.
Bei der Freiwilligen Feuerwehr Marburg-Mitte sind zwei Drehleitern stationiert. Bei der Drehleiter des 1. Zuges, die werktags von 06:00 Uhr bis 18:00 Uhr durch die hauptamtliche Kräfte des Fachdienst Brandschutz besetzt wird, handelt es sich um eine DLK 23/12 (Drehleiter mit Korb, Rettungshöhe 23 Meter bei 12 Metern Nennausladung). Die letzte harte Bewährungsprobe für die Drehleiter war im vergangenen Monat der Hochhausbrand in der Sudetenstraße, wo mehrere Menschen vor dem giftigen Rauch in Sicherheit gebracht wurden.
Die „kleine Schwester“ von der Drehleiter des 1. Zuges ist beim 2. Zug in der Ketzerbach stationiert. Zum Ausrückebereich der Drehleiter gehören vornehmlich die engen Straßen in der Oberstadt. Die DLK 18/12 (Drehleiter mit Korb, Rettungshöhe 18m bei 12 Metern Nennausladung) ist aufgrund ihres kurzen Radstandes wesentlich wendiger und kann somit auch in den kleinen und engen Oberstadtgassen zum Einsatz kommen. Somit bietet die Stadt Marburg einen hohen Grad an Sicherheit für ihre Bürgerinnen und Bürger.