Eine Seifenblase pusten – das hat wahrscheinlich jeder schon einmal gemacht. Und auch die Hände sollte sich jeder schon mal gewaschen haben, wobei viele kleine Seifenblasen entstehen. Man nennt das Erzeugnis auch Schaum und so etwas wird auch bei der Feuerwehr eingesetzt. Wie Schaum bei uns erzeugt wird und wofür er eingesetzt wird, soll dieser Beitrag klären.
Die Erzeugung von Schaum geschieht in zwei Schritten. Zuerst muss Wasser mit einem Schaummittel gemischt werden. Das entspricht dem Herstellen einer Seifenlösung für Seifenblasen, beispielsweise durch Verrühren von etwas Seife mit Wasser. Da bei der Feuerwehr sowieso schon mit Wasser gearbeitet wird, muss nur noch das flüssige Schaummittel hinzugefügt werden. Das geschieht über den Zumischer, der zwischen zwei übliche Feuerwehrschläuche gekuppelt wird. Der Wasserfluss durch den Zumischer erzeugt in einem dritten kleineren Schlauch einen Sog, mit dem das Schaummittel aus einem Kanister gesaugt wird. In der folgenden Schlauchleitung vermischen sich dann Schaummittel und Wasser.
Im zweiten Schritt muss das Gemisch mit Luft vermengt werden, sodass es schäumt. Im Bild der Seifenblasen entspricht dies dem Pusten in das Stäbchen mit dem dünnen Film aus Seifenlösung. Diese Aufgabe übernimmt bei der Feuerwehr ein spezielles Schaumrohr, welches das Gemisch gezielt mit Luft verwirbelt. Die Konstruktion des Schaumrohres bestimmt die Art des Schaumes, die hergestellt wird. Man unterscheidet Schwer-, Mittel- und Leichtschaum mit jeweils anderer Dichte und damit anderem Gewicht. Die benutzte Schaumart hängt vom Einsatzzweck ab.
Mit Schaum können Feststoff- und Flüssigkeitsbrände bekämpft werden, wobei verschiedene Effekte ihre Wirkung entfalten. Schaum kann zum Beispiel als geschlossene Decke auf einer Oberfläche aufgebracht werden und so einem Feuer die Sauerstoffzufuhr entziehen. Das bietet sich unter anderem bei Flüssigkeitsbränden an, da hier zusätzlich auch das Ausdampfen von brennbaren Gasen verhindert werden kann. Außerdem platzen durch die Hitzeeinwirkung eines Brandes die Bläschen des Schaums. Übrig bleiben viele kleine Wassertropfen sehr nahe am Feuer. Durch das Verdampfen dieser Tropfen kann einem Brand Wärme entzogen werden. Diesen Effekte erreicht man am besten mit Schwer- und Mittelschaum.
Leichtschaum hingegen ist so leicht, dass er im Freien schnell vom Wind verweht werden würde und deshalb dort nicht gezielt eingesetzt werden kann. Er kommt also vor allem in geschlossenen Räumen zum Einsatz. Eine typische Anwendung ist das Fluten eines Raumes mit Schaum. Dabei werden brennbare Gase und Sauerstoff aus dem Brandraum verdrängt und folglich das Feuer eingedämmt. Durch den Einsatz von Schaum kann außerdem ein möglicher Wasserschaden durch die Löscharbeiten minimiert werden, da bestenfalls weniger Wasser für diese Art der Brandbekämpfung benötigt wird.
Zum Schluss noch eine Bemerkung zur Verträglichkeit von Löschschaum mit der Umwelt. Sehen wir zum Beispiel an Flussufern Schaum, vermuten wir dahinter – meist vermutlich zurecht – eine Folge von Umweltverschmutzung. Beim Löschschaum der Feuerwehr kommt es auf die verwendete Sorte von Schaummittel an, ob und wie stark dieser die Umwelt belastet. Die verschiedenen Schaummittelsorten bestimmen die Eigenschaften und möglichen Einsatzzwecke des Schaums. Letztendlich muss von Fall zu Fall abgewogen werden, was wichtiger ist: Umweltschaden vermeiden oder effektiveres Retten/Löschen/Bergen/Schützen.